Sonntag, 29. September 2013

Schrumpffolie (Plastique dingue)

Vor Jahren habe ich von meiner Tante mal eine Packung Schrumpffolie bekommen, zu der zeit war das Zeug im Internet noch kaum bekannt. Ich wusst nicht was ich damit so alles machen könnte, habe Magneten für Mama gebastelt, immer mal wieder Schlüsselanhänger für Freunde und Familie und den ein oder anderen Kettenanhänger für mich.

Jetzt sah ich im Internet, dass jemand daraus einen Ring gemacht hat. Ich hab erst nicht verstanden wie das geht, aber dann bin ich doch drauf gekommen ;)

Für alle die es nicht kennen, Schrumpffolie, das ist eine Art Plastik, auf dessen raue Seite man mit eigentlich jeder Art von Stiften etwas malen oder schreiben kann (bei Worten ist es besser spiegelverkehrt zu schreiben) . Das Bild oder was auch immer wird größer gemacht, als es am Ende sein soll, denn, wie der Name schon sagt, schrumpft das ganze noch. Der Schrumpfvorgang findet im Backofen statt und dauert keine 5 Minuten. Das Plastik rollt sich zusammen und wird im Laufe des Prozesses (in meinem Fall) 7 mal kleiner und 7 mal dicker als es vorher war.
Kaufen könnt ihr euch Schrumpffolie beispielsweise hier auf Amazon oder auch in einem Bastelladen kann man Glück haben und sie finden.

Nun gut, genug geredet, was habe ich gemacht? :)

Erstmal ausmessen, weil der Ring soll ja passen wenn er geschrumpft ist.
Dazu ein Stückchen Schrumpffolie mit bestimmten Maßen ausschneiden und schrumpfen, danach messen und berechnen, um wieviel das ganze schrumpft. So kann man dann ausrechnen, wie lang man seinen Folienstreifen machen muss, damit er genau um den Finger passt.

Folienstreifen vorsichtig ausschneiden und das gewünschte Motiv aufmalen, -zeichnen oder auch einen Spruch darauf schreiben.
Tipp: Wie oben bereits einmal erwähnt sollte man beim schreiben die Buchstaben spiegelverkehrt schreiben, damit sie auf der Außenseite des Rings (der glatten Seite) dann richtig herum lesbar sind ;)



Ich habe mich, nach einem missglückten Versuch (das Plastik hat sich beim Schrumpfen verklebt...:( ), für ein Blattmuster in schwarz-weiß entschieden. Das passt zum Herbst, war einfach zu zeichnen und Blätter finde ich eh toll :D

Rein in den Ofen damit und abwarten... Sobald es wieder flach im Ofen lag hab ich den Ofen aufgemacht (Vorsicht heiß!) das Stück Backpapier auf dem der Ring lag rausgeholt, einige Sekunden anhärten lassen und dann mit dem Papier um einen Stift gewickelt (wieder sehr heiß!!), der die gleiche dicke hat wie mein Finger.

Fertig auskühlen lassen, das dauert auch nicht lange ;) und dann ist man schon fertig :)


So sieht Mein Ring in geschrumpft, gebogen und getragen aus :)

Er ist nicht ganz perfekt rund geworden, aber das mindert nicht im Geringsten den Tragekomfort :)

Wie findet ihr Schrumpffolie generell, oder die Idee von den Ringen?


Freitag, 27. September 2013

Aus Hemd wird Kleid


Ich habe vor einiger Zeit ein Männerhemd mit sehr schönem Apfelmuster geschenkt bekommen. Mein Freund wollte es nicht (für ihn hätte man das auch kleiner machen müssen) also nahm ich es an mich :)




















Das Muster gefällt mir gut, ich liebe die Farbe Grün und Äpfel finde ich toll :) Mir war klar, aus diesem Hemd machst du dir ein Kleid. Eine Nacht drüber geschlafen, und meine Idee stand fest.



Ich fertigte mir einen groben Entwurf an um zu sehen, was an dem Hemd alles gemacht werden muss. Ich entschied mich ein Kleid auf Taille zu machen und holte mir Inspiration aus meiner Fantasie, Vorstellung und natürlich auch von Bildern. Dann hab ich die einzelnen Elemente auf den Zeichnungen beschriftet, damit ich selbst und andere sie später nachvollziehen können.






Zu allererst hab ich die Brusttasche abgetrennt, ich wusste nicht ob ich sie noch brauchen würde, also hab ich sie zur Seite gelegt.






Im nächsten Schritt habe ich ein anderes kleid, das ich mal genäht habe als Vorlage für die Länge des Oberen Kleidteils genommen. Ich musste es ja so lang machen, das es auf höhe der Taille endet. Das hab ich mit Nadeln und 1 cm Nahtzugabe auf dem Stoff markiert. Das andere Kleid runter und dann geschaut ob beide Markierungen auf der selben Höhe sind, denn das Kleid sollte ja nicht schief werden. ;)



Dann *schnippschnapp* an der Markierung entlang das Hemd auseinander geschnitten. Wichtig war hier darauf zu achten, das das Hemd wirklich perfekt gerade liegt und nicht schief oder irgendwo der Stoff eine Falte wirft.



Den unteren Teil habe ich nur mit Nadeln an der Büste festgesteckt. Ich platzierte ihn auf der passenden Höhe und hab, weil die Büste ein paar cm kleiner ist als ich, beim in Falten legen etwas Stoff unbenutzt gelassen. Ich habe mehrere große statt vieler kleiner falten gemacht, denn so viel Stoff hat der untere Hemdteil nun auch wieder nicht mitgebracht ;)



Im Folgenden wieder der Griff zur Schere, diesmal um die Arme zu entfernen. Da das Ganze Hemdteil noch schmaler gemacht werden sollte habe ich die Ärmel nicht vorsichtig abgetrennt, sondern vorsichtig an der Naht entlang abgeschnitten. Das ging schneller und es machte ja keinen Unterschied ;) Die Ärmel hab ich auch erstmal zur Seite gelegt, da ich sie später wieder verwenden möchte.

So, nachdem die Ärmel weg sind hab ich damit weiter gemacht, den Teil für den Körper enger zu machen. Ich habe an einer bestimmten Höhe angehalten, denn ich habe noch fogelndes gemacht....




...An einem anderen Hemd, das mir gut passt habe ich mir die Ärmel- und Schulterpartie auf ein Blatt Papier übertragen. Mithilfe dieser Schablone habe ich dann ausmessen können, bis wohin der Armausschnitt gehen muss, und wie breit die Schulter wird. Auch hier wieder auf den 1 cm Nahtzugabe geachtet :)


Dann wieder unten zu dem Teil, der zur Taille hin schmal werden soll. beim hinteren Teil hab ich einfach eingezeichnet was weg muss, um die gewünschte schmale Form zu erzielen. Abgeschnitten hab ich hier noch nicht!



Jetzt zu dem, wie ich finde, etwas kniffligen Teil ;) Hier muss auf dem vorderen Teil ein Abnäher gemacht werden. Den Brauchen wir weil der obere Teil zwar schmal zulaufen muss, doch irgendwo muss auf der vorderen Seite auch noch etwas Raum für die Oberweite sein ;) Deshalb diese Abnäher.

Erstmal einzeichnen wohin, oben ein Punkt wo es enden soll, dann an der unteren Kante 2 Markierungen, wo der Stoff dann "verkürzt" wird.
Eine Linie gezogen, das ganze umgebügelt, festgesteckt und dann genäht. das sieht dann von der anderen Seite so aus... (der Überstand innen kann später abgeschnitten werden)


So sieht das dann aus wenn man den Körperteil an den Seiten wieder zusammen näht und das ganze dann auf die Büste setzt. ;) Es entspricht zumindest schon mal meiner Idee.


 Ärmel enger machen....
 ...Ärmel annähen...
 ...und fertig ist der obere Teil ;)









So, dann den Rock von der Büste abnehmen, hier habe ich darauf geachtet, dass ich meine vorher gesteckten Falten übernehme. Ich habe beim Rock immer wieder getestet, ob er mir passt, da die Büste wie gesagt etwas kleiner ist als ich.




Dann die beiden Teile zusammennähen und voilà ! Fertig ist das Kleid :)


Gedauert hat der ganze Prozess, mit Bügel, Entwurf, Schneiden, Stecken und Nähen etwas 5-6 Stunden.


Wie findet ihr ist das Kleid geworden? Hab ihr sowas auch mal gemacht?